ESG Glas

Beim Einscheibensicherheitsglas handelt es sich um ein thermisch vorgespanntes Glas, das bessere Sicherheitseigenschaften aufweist als normales Flachglas (Floatglas).

ESG-Glas weist eine höhere Temperatur-, Stoß- und Schlagfestigkeit auf und wird deshalb vor allem dort eingesetzt, wo es zu erhöhten mechanischen oder thermischen Belastungen kommt. Im Falle eines Bruches zerfällt ESG in kleine, stumpfkantige Krümel, wodurch das Verletzungsrisiko deutlich minimiert wird.

Einscheibensicherheitsglas ESG verschiedene Glasscheiben in unterschiedlichen Stärken im Hintergrund zerbrochenes ESG Glas

Autorin: Gabriele Bauer Leiterin Kundenservice

Zuletzt aktualisiert am 06.11.2025

ESG Glas: Eigenschaften

Das Einscheiben-Sicherheits-Glas, abgekürzt „ESG“, ist ein speziell hergestelltes Sicherheitsglas. Es handelt sich sich um ein thermisch vorgespanntes Glas, bei dem im Herstellungsprozess mit einer Wärmebehandlung eine starke Zugspannung in der Mitte des Glases und eine Druckspannung an der Oberfläche des Glases aufgebaut wird.

Diese Spannungen im Inneren des Glases bewirken, dass das Glas stabiler gegenüber mechanischen Einflüssen wird, woraus sich die erhöhte Festigkeit gegenüber Stößen, Schlägen und plötzlichen Temperaturwechseln sowie langanhaltenden extremen Temperaturen ergibt.

Kommt es dennoch zu einem Bruch des Glases, dann zerfällt ESG-Glas nicht wie normales Flachglas in scharfkantige, spitze Scherben, die ein hohes Verletzungspotenzial bergen, sondern in kleine Stücke mit stumpfkantigen Bruchflächen.

Aufgrund dieser Sicherheitsmerkmale ist ESG-Glas hervorragend zur Herstellung von Verbundsicherheitsglas (VSG) geeignet, welches einen erhöhten Einbruchschutz gewährleistet und häufig für die Verglasung von Fenstern und Türen verwendet wird.

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Wie wird ESG Glas hergestellt?

Im Herstellungsprozess wird das Einscheibensicherheitsglas in einem Ofen erhitzt und anschließend sehr schnell abgekühlt. Durch das plötzliche Abkühlen des Glases erstarrt die Oberfläche, während sich das Innere des Glases stark zusammenzieht. Dadurch entsteht ein dauerhaftes Spannungsfeld im Glas.

Diese Spannung, die nach dem Herstellungsprozess im Glas besteht, ist der Grund, weshalb das Glaswerkstück bereits vor der Erhitzung in der fertig bearbeiteten Form sein muss. Es lässt sich nach dem Abkühlen nur noch sehr eingeschränkt behandeln, denn Bearbeitungen wie das Schneiden, Bohren oder Sägen des Glases dringen bis zur Mitte des Glases vor, beeinflussen die Zugspannung und dann kommt es zum Bruch der Scheibe.

ESG Glas erkennen

Ein besonderes Kennzeichen ist die Kantenbearbeitung. ESG Glas hat in der Regel geschliffene und polierte Kanten. Diese Bearbeitung sorgt nicht nur für eine ansprechende Optik, sondern auch für eine höhere Sicherheit, weil scharfe Kanten vermieden werden.

Oft erkennen Sie ESG-Glas an einem speziellen Siegel, das Informationen über den Hersteller, die Art des Glases und die Sicherheitsnormen enthält. Diese Kennzeichnung wird in der Regel in einer Ecke des Glases aufgebracht.

Anwendungsbereiche

ESG-Glas kommt dort zum Einsatz, wo das Glas hohen mechanischen oder thermischen Belastungen ausgesetzt ist sowie dann, wenn eine erhöhte Bruch- und Verletzungsgefahr besteht.

Daher wird es z.B. für Glastische und Regalböden verwendet, aber auch für Fenster, Fassadenverkleidungen, Duschwände, Fahrzeugverglasungen und Überkopfverglasungen.

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Ästhetik und Optik sind wichtig

Neben den Sicherheitsaspekten spielt für ein Fenster mit einer ESG-Verglasung auch die Optik eine große Rolle. Selbstverständlich kann ESG Glas klar und durchsichtig sein, sodass es einen möglichst großen Lichteinfall ermöglicht und für helle Räume sorgt. Es gibt aber auch ESG Glas mit Struktur sowie ESG-Glas mit Ornamentverglasung.

Besonders bei Duschtüren oder bei Zimmer- und Haustüren mit Glaseinsatz ist die Verwendung von mattierten Ornamentgläsern wie Satinato und Milchglas sehr beliebt. Das Glas lässt weiterhin viel Licht herein, bietet aber einen ästhetischen Sichtschutz und erhöht damit den Wohnkomfort in Ihrem Zuhause.