Einbruchschutz Rollladen
Immer mehr Hausbesitzer und Bauherren entscheiden sich zumindest bei den Fenstern im Erdgeschoss für den Einbau von Rollläden. Die sind nicht nur ein wirkungsvoller Sonnen- und Sichtschutz, sondern können auch die Sicherheit erhöhen, indem sie eine zusätzliche Hürde für Einbrecher darstellen. Tatsächliche Sicherheit in Form eines hohen Widerstandes gegen Ein- und Aufbruchversuche bieten allerdings nicht alle Rollläden, denn besonders ältere Modelle aus Kunststoff lassen sich mit wenig Aufwand hochschieben oder aus den Führungen ziehen.
Generell kann selbst ein hochwertiger Rollladen keinen vollständigen Einbruchschutz, sondern nur einen zusätzlichen Widerstand gegen Einbruchversuche bieten, daher sprechen Experten und Hersteller von „einbruchhemmenden Rollladen“. Des Weiteren bietet ein Rollladen nur dann Schutz, wenn er vollständig oder nahezu vollständig heruntergelassen ist, denn nur dann muss ein Einbrecher zunächst den Rollladen überwinden und danach einen Weg suchen, um das Fenster oder die Tür zu öffnen.
Hinweis: Experten raten dazu, einbruchhemmende Rollläden als Ergänzung, nicht als Ersatz für Einbruchsicherungen an Fenstern und Türen einzusetzen. Investieren Sie daher besser zunächst in Sicherheitsfenster mit Aufhebelschutz und weitere Schutzmaßnahmen wie Riegel oder Alarmanlagen, bevor Sie hochwertige und teure Sicherheitsrollläden nachrüsten, die pro Quadratmeter rund 100 Euro und mehr kosten können.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihre Rollläden für einen Einbrecher eine ernstzunehmende Barriere darstellen oder nicht, sollten Sie die Schutzwirkung einfach selber prüfen:
- Können Sie den heruntergelassenen Rollladen mit ein wenig Kraftaufwand von außen hochschieben?
- Gibt der Rollladenpanzer nach, wenn Sie mit der Handfläche Druck auf die Mitte der Lamellen ausüben?
- Besteht der Rollladenpanzer nur aus Kunststoff?
Wenn Sie eine oder mehrerer dieser Fragen mit „Ja“ beantworten, ist Ihr Rollladen nicht oder nur wenig einbruchhemmend. Sie sollten in diesem Fall abwägen, ob sich der Austausch lohnt und an welchen Fenstern Sie neue Rollläden einbauen wollen. Empfehlenswert sind geprüfte einbruchhemmende Rollläden generell an Fenstern und Türen im Erdgeschoss, durch die Einbrecher eindringen könnten, ohne die Aufmerksamkeit von Nachbarn oder Passanten zu erregen. Das sind in vielen Fällen nicht die nach vorne zur Straße gelegenen Fenster, sondern z.B. solche an der Gebäuderückseite oder Seitenfenster, die aufgrund von Bäumen, Büschen oder Zäunen von der Straße und den Nachbargrundstücken her nicht einsehbar sind.
Was sind einbruchhemmende Rollläden?
Einbruchhemmende Rollläden zeichnen sich z.B. durch einen Panzer aus Metall statt Kunststoff, verstärkte Führungsschienen sowie einen besonders geschützten Rollladenkasten aus. Ein verstärkter Schlussstab verhindert, dass der Rollladenpanzer aus der Führung herausgerissen werden kann, und ein Sperrmechanismus sorgt dafür, dass der Panzer sich nicht von außen hochdrücken lässt.
Ein Rollladenpanzer aus Aluminium, Stahl oder Holz erhöht die Widerstandsfähigkeit des Rollladens enorm und sorgt – vor allem in Kombination mit weiteren einbruchhemmenden Maßnahmen – für eine signifikante Verbesserung des Einbruchschutzes.
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Hinweis:
Rollläden können Einbrecher nur dann ab- oder zumindest aufhalten, wenn sie vollständig geschlossen sind. Daher raten Experten, einbruchhemmende Rollladen zusätzlich mit Motor und einer zentralen Steuerung auszustatten. Die sorgt automatisch dafür, dass sich die Rollladen zu einer bestimmten Uhrzeit absenken und am Morgen wieder öffnen. Damit können Sie sogar unbesorgt in den Urlaub fahren, ohne befürchten zu müssen, dass die dauerhaft herabgelassenen Rollladen Einbrechern signalisieren, dass die Bewohner abwesend sind.
Sie sollten sich bei der Auswahl einbruchhemmender Rollläden auf Modelle beschränken, die nach DIN EN 1627 klassifiziert wurden. Diese Norm definiert insgesamt 6 Widerstandsklassen (Restistance class, RC), wobei die RC1 den geringsten und die RC6 den höchsten Schutz bietet.
| Widerstandsklasse | Widerstandszeit | Merkmale |
|---|---|---|
| RC1 | 3 Minuten | Nur geringer Schutz gegen den Einsatz von Hebelwerkzeug. |
| RC2 | 3 Minuten | Kann auch von Gelegenheitstätern mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher oder Zange aufgebrochen werden. |
| RC3 | 5 Minuten | Zusätzliches Bohrwerkzeug wird benötigt, um Bauteile aufzubrechen. |
| RC4 | 10 Minuten | Meist nur von erfahrenen Tätern passierbar. Zusätzliches Säge- und Schlagwerkzeug wie Stemmeisen und Meißel werden benötigt. |
| RC5 | 15 Minuten | Erfahrene Täter benötigen zusätzliches elektronisches Werkzeug wie Stichsäge oder Winkelschleifer. |
| RC6 | 20 Minuten | Leistungsfähige Elektrowerkzeuge werden zum Aufbruch benötigt. |
Für Rollläden, die vor September 2011 gefertigt wurden, gelten die alten Bezeichnungen der DIN V ENV 1627. Diese unterscheidet 6 Widerstandsklassen (WK), die jeweils den neuen RC entsprechen. Ein Rollladen der WK2 bietet also einen vergleichbaren Schutz wie ein Rollladen RC2.
Geprüfte und zertifizierte Modelle erkennen Sie auch an entsprechenden Prüfzeichen wie:
- VdS,
- DIN geprüft,
- PIV cert,
- PfB cert,
- ECBS oder
- ift.
Allerdings sind einbruchhemmende Rollladen deutlich teurer als Modelle, die „nur“ als Sonnen- und Sichtschutz und zur Verbesserung der Dämmung konzipiert sind. Zudem muss der Einbau durch einen Fachbetrieb erfolgen, damit der Einbruchschutz z. B. auch von Sachversicherern anerkannt wird.
Einbruchschutz nachrüsten
Es muss nicht immer der gesamte Rollladen mitsamt dem Rollladenkasten ausgebaut und durch ein einbruchhemmendes Modell ersetzt werden. Denn z.B. eine Motorisierung und Automatisierung, mit der Ihre Rollladen zeit- oder lichtgesteuert rauf- und runtergefahren werden, lässt sich problemlos auch nachträglich anschaffen und einbauen.
Wird der Motor dann noch mit einem Bewegungsmelder kombiniert, der auf Bewegungen in der Nähe des Fensters reagiert, stellt das eine zusätzliche Abschreckung für Einbrecher dar. Und selbst, wenn der runtergelassene Rollladen über keine ausgewiesene Widerstandsklasse verfügt, stellt er immerhin eine zusätzliche Hürde dar, die Zeit kostet.
Eine Verriegelung/Hochschiebesperre lässt sich übrigens ebenfalls bei vielen Rollladen einfach nachrüsten. So sind z. B. Klemmsicherungen am Markt erhältlich, die zwischen Rollladenpanzer und Führungsschiene eingesetzt und von innen mit einer Schraube fixiert werden.
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