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Fenster richtig einstellen

Fenster sollen nicht nur Licht und Luft in die Räume lassen, sondern ebenso für den erforderlichen Wärmeschutz sorgen. Weiterhin müssen sie dicht gegen die Außenluft abschließen. Damit das Fenster seine Aufgaben optimal erfüllen kann, ist die richtige Einstellung nötig. Nur dann schließt ein Fenster dicht ab und lässt sich leicht bedienen. Moderne Fenstermodelle verfügen mittlerweile über mehrere Einstellmöglichkeiten. Mit vergleichsweise wenig Aufwand lässt sich so das Beste aus jedem Fenstermodell herausholen.

Beispiel für Fensterart Kippfenster
Zuletzt aktualisiert am 06.11.2025

Wann muss ein Fenster eingestellt werden?

Meistens müssen Einstellungen an einem Fenster nach dem Einbau vorgenommen werden, um eventuelle kleinere Ungenauigkeiten bei der Fenstermontage auszugleichen. Weiterhin ist die Fenstereinstellung in folgenden Fällen angebracht:

  • Der Fensterflügel schleift bei der Bedienung am Fensterrahmen.
  • Das Öffnen oder Schließen des Fensters ist nur mit Kraftaufwand möglich.
  • Das Fenster muss zum dichten Öffnen oder Schließen angehoben oder heruntergedrückt werden.
  • Der Fenstergriff steht bei geschlossenem Fenster nicht mehr waagrecht.
  • Das Fenster schließt nicht mehr vollständig dicht ab.
Infobild Mach ihr Fenster Geräusche

Fenstereinstellung vorbereiten

Die Einstellungen werden am eingebauten Fenster vorgenommen, für die Arbeiten ist das richtige Werkzeug wichtig. Welche Schlüssel und Schraubenzieher erforderlich sind und wo die Einstellmöglichkeiten am Fenster sitzen, lässt sich der Herstelleranleitung entnehmen. Diese sollte vor Beginn der Arbeiten gründlich studiert werden. Vor der Einstellung der Beschläge sollten diese auf Schäden kontrolliert und geölt werden. Ebenfalls wichtig ist es, den geraden Sitz des Fensters im Rahmen zu prüfen. Schleifspuren an den Beschlägen oder am Rahmenmaterial können auf eine Schieflage hinweisen.

Das Dreh-Kipp-Fenster und seine Mechanik

Die meisten Fenster verfügen über einen Dreh-Kipp-Mechanismus mit folgenden Bauteilen:

  • Mit dem Fenstergriff und dem Schließzapfen werden die Funktionen gesteuert. Mit nur einem Griff wird das Fenster geöffnet, geschlossen und gekippt.
  • Wichtige Elemente des Fensters sind Eck- und Scherenlager. Das Ecklager liegt auf der Anschlagseite an der unteren Fensterecke, das Scherenlager an der oberen Ecke.
  • Sicherheitsfenster verfügen über Verschluss- und Pilzzapfen, die in der Regel auf der Griffseite montiert sind.

Tipp:

Ältere Fenstermodelle sind häufig anders aufgebaut. Für diesen Fall empfiehlt es sich, die Einstellung dem versierten Fachbetrieb zu überlassen, insbesondere dann, wenn keine Anleitung für das jeweilige Modell verfügbar ist.

Infobild Scheren und Ecklager Einstellungen

Vier Einstellvarianten

Moderne Fenster besitzen in der Regel vier Einstellmöglichkeiten. Liegt eine teilweise Funktionsstörung vor, kann es sein, dass nur einige der Einstellungen erforderlich sind:

  • Parallel seitliche Fenstereinstellung
  • Parallele Höheneinstellung
  • Diagonale Flügeleinstellung
  • Anpressdruck einstellen

Tipp:

Bei allen Einstellmöglichkeiten gilt, dass beim Verstellen der Schraube keine Gewalt eingesetzt werden darf und die Schraubenposition nur im geringen Maß verändert wird. So tastet man sich langsam an die ideale Einstellung des Fensterflügels heran.

Einstellung eines Fenster am Beschlag

Seitliche Fenstereinstellung

Klemmt der Fensterflügel seitlich, wird dies durch die Einstellung an Ecklager und Scherenlager vorgenommen. Dazu werden die Stellschrauben abwechselnd leicht gedreht, bis das Fenster gerade sitzt. In der Regel gilt:

  • Eine Drehung des Ecklagers entgegen und des Scherenlagers im Uhrzeigersinn bewirkt eine Bewegung des Fensterflügels in Scharnierrichtung.
  • Bei umgekehrten Drehrichtungen bewegt sich der Flügel in Richtung Fenstergriff.

Hinweis: Gerade bei älteren Fenstern können die Drehrichtungen auch umgekehrt funktionieren.

Infobild Seitliche Fenstereinstellung

Höheneinstellung des Fensterflügels

Sitzt der Fensterflügel nicht gerade im Rahmen, kann dies über die Höheneinstellung ausgeglichen werden. Diese Einstellung wird am unteren Ecklager vorgenommen. Um an die Einstellschraube zu gelangen, muss in der Regel eine Abdeckung entfernt werden. Durch ein Verstellen der Schraube wird der Fensterflügel in die Waage gebracht. In der Regel gilt:

  • Ein Drehen der Schraube im Uhrzeigersinn hebt den Fensterflügel an.
  • Wird die Schraube gegen den Uhrzeigersinn gedreht, senkt sich der Flügel ab.

Hinweis: Wird die seitliche Einstellung überkorrigiert, kann es sein, dass das Fenster dann auf der anderen Seite klemmt.

Infobild Höheneinstellung eines Fensters

Diagonale Flügeleinstellung

Hängt der Flügel schief, lässt er sich nicht mehr richtig schließen und schleift beim Öffnen und Schließen. Abhilfe schafft eine Diagonaleinstellung über das Scherenlager. Die Einstellschraube verändert je nach Position den Fensterwinkel:

  • Wird die Einstellschraube im Uhrzeigersinn gedreht, hebt sich der Fensterflügel nach oben.
  • Bei einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn, sinkt der Flügel ab.
Infobild Diagonale Einstellung eines Fensters

Anpressdruck einstellen

Schließt das Fenster trotz geradem Sitz nicht vollständig oder ist das Öffnen und Schließen nur mit Kraftaufwand möglich, muss der Anpressdruck reguliert werden. Dazu werden die Schließzapfen des Fensterflügels herausgezogen und im oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Dies erhöht oder verringert den Anpressdruck.

Infobild wie man den Anpressdruck bei einem Fenster einstellt

Einstellungen prüfen

Nach jeder Einstellaktion ist eine Prüfung der Fensterfunktion erforderlich. Denn das Justieren kann Probleme an anderer Stelle verursachen. Grundsätzlich müssen alle Einstellmöglichkeiten solange aufeinander abgestimmt werden, bis das Fenster dicht schließt und sich leicht öffnen und schließen lässt.

Anpressdruck eines Fensters richtig einstellen

Beschläge warten

Damit die Funktionsfähigkeit des Fensters langfristig zu erhalten bleibt, benötigen die Beschläge intervallmäßig eine Wartung. Einmal jährlich sollten alle Beschläge mit einem harz- und säurefreien Öl (Silikonspray oder Kriechöl) oder technischer Vaseline geschmiert werden. Dadurch werden Leichtgängigkeit und Funktionsfähigkeit gewährleistet. Besonders zu beachten sind dabei:

  • Die Kontaktstellen zwischen Schere und Oberschiene (die Schere selbst darf nicht geschmiert werden!)
  • Die Schließbleche an der Einlaufseite sowie die Gleitbleche.

Tipp: Um den Korrosionsschutz der Beschlagteile zu erhalten, sollte die Reinigung ausschließlich mit milden, ph-neuralen Reinigungsmitteln in verdünnter Form vorgenommen werden.

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